Про компанію
Про компанію

Leidenschaftliche Suche nach Architektur

Architekturpreis Farbe – Struktur – Oberfläche: Dem Sieger beim Studentenwettbewerb stehen viele Wege offen

Marcin Wasag hat seine Faszination für Architektur durch das Zeichnen entdeckt. Das Studieren der Umgebung mit ihren Schatten, Oberflächen und Spieglungen führte ihn zu einem Zeichenkurs, der ihm als Vorbereitung für das Architekturstudium diente. So folgte von 2004 bis 2011 ein Studium in Polen und in Deutschland, unterbrochen von einem zwölfmonatigen Praktikum in Luzern bei Professor Daniele Marques, und abgeschlossen durch eine mit Prädikat bewertete Diplom-Arbeit am Karlsruher Institut für Technologie. Für dieses Projekt („Gösta und Gustav – ein neues Kunstmuseum in Mänttä, Finnland“) wurde er zudem mit dem ersten Preis beim Studentenwettbewerb im Rahmen des Caparol-Architekturpreises Farbe – Struktur – Oberfläche 2012 ausgezeichnet. 

Die Aufgabenstellung der Diplom-Arbeit lautete, eine historische Villa als Bestandsgebäude mit dem geplanten Museums-Neubau so zu verflechten, dass sich das Ensemble kontextuell der Landschaft anpasst und unterordnet. Zugleich bestand die Herausforderung darin, auch räumlich eine Qualität für dieses Museum und die Ausstellung zu schaffen, die sich aus „Situationen“ in der Landschaft ableiten. „Der Blick in die Weite spiegelt sich architektonisch durch große, gezielte Ausblicke in die offene Landschaft wider, der Effekt einer Lichtung im Wald ist Teil des innenräumlichen Konzepts, wenn der Besucher sich einem Ausstellungsraum nähert und von einem dunklen Gang einen mehrgeschossigen, hellen Raum betritt“, erklärt Wasag. Außerdem stellte er eine Parallele her zwischen der dominanten vertikalen Richtung der eng positionierten Taiga-Baumlandschaft und den engen Erschließungszonen des Gebäudes, in dem sich der Besucher von Raum zu Raum bewegt und immer wieder interne Blickbeziehungen innerhalb der gebauten Landschaft existieren. 

Die Diplom-Arbeit war bisher sicher die größte entwurfliche Herausforderung, was die Komplexität der Aufgabe betrifft, mindestens genauso spannend ist jedoch die tägliche Arbeit in der Praxis, „bei der die Planung mit dem  Nutzer abzustimmen ist, man dem Bauherren gerecht werden und die Koordination mit den Fachplanern stimmen muss“, weiß der 28 Jahre alte Diplom-Ingenieur, der seit zwei Jahren als einer von 15 Mitarbeitern für Baurmann.Dürr Architekten tätig ist und dort auch seinen „Architekt im Praktikum“ (AiP) absolvierte.

Gleich bei seinem ersten Projekt für das Karlsruher Architekturbüro gewann er gemeinsam mit Professor Henning Baurmann den Wettbewerb um ein neues Gemeindezentrum mit Kindergarten in Freiburg. Derzeit obliegt ihm beim Umbau des denkmalgeschützten Bahnhofs in Eppingen die Bauleitung. Zudem gehört aktuell ein Wohnungsbau-Projekt in Baden-Baden zu seinen Hauptaufgaben. „Das Architekturbüro Baurmann.Dürr bot mir die Möglichkeit, die Projekte vom ersten Titel bis zur Ausarbeitung der Bauleitung zu begleiten“, freut sich Wasag, für den „gute Architektur immer für diejenigen ausgelegt sein muss, die sie nutzen“. Als Vorbilder bezeichnet er den finnischen Architekten und Designer Alvar Aalto, „der bei der Gestaltung von Innenräumen mit Licht und Raumgefühl das höchste erreichen konnte, was ich kenne“. Auch der britische Architekt John Pawson gilt als großer Anhänger des Minimalismus genauso zu seinen Favoriten wie  der Münchner Architekt Dominikus Stark, „der mit Materialien und Strukturen ganz anders umgeht“, sagt Wasag mit Blick auf den Bau des Education Centre Nyanza in Ruanda. Das Spannungsfeld zwischen Komplexität der Gestaltung und Reduktion auf das Wesentliche fasziniert den jungen Architekt. Maßgeblich geprägt wurde er in seiner Entwicklung von Professor Daniele Marques, der ihn während des Praktikums in Luzern und auch bei der Diplomarbeit betreute.

Den Studentenwettbewerb des Caparol-Architekturpreises zu gewinnen, hat ihn gefreut und zugleich in seiner architektonischen Haltung bestätigt: „Für meinen beruflichen Werdegang ist das eine besondere Würdigung. Vor allem ist der Preis eine Auszeichnung für mein Studium. Er bestätigt, dass ich meinen Weg gut gegangen bin, etwas gelernt und eine gute Basis für den Beruf erworben habe.“ Spannend seien auch die Erfahrungen und Einblicke gewesen, die er nach der Preisverleihung durch die damit verbundene Einladung zu Architektur-Exkursionen gemeinsam mit anderen Preisträgern und Jurymitgliedern sammeln konnte. „Vom Dialog mit erfahrenen Architekten profitiert man immer“, sagt er und hofft, „dass diese Kontakte freundschaftlich weiter bestehen bleiben“. 

Marcin Wasag kann sich vorstellen, irgendwann in seiner Heimat Polen zu bauen: „Während meines Studiums in Deutschland und der Schweiz habe ich viel gelernt, deshalb wäre es schön, wenn ich mit diesem Wissen und den jetzt in der Praxis gesammelten Erfahrungen auch einmal einen Beitrag für hochwertige Architektur in Polen leisten und die Baukultur in meiner Heimat mit gestalten dürfte.